Hamburg (epd). Ein internationales Forschungsteam hat mithilfe von Computermodellen die Beweglichkeit von Dinosaurierschwänzen analysiert. Unter Beteiligung des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg stellten die Forschenden fest, dass die Schwänze zwar mit mehr als 100 Kilometer pro Stunde schnell bewegt werden konnten, aber anders als bislang angenommen keine Überschallgeschwindigkeit erreichten, wie die Universität mitteilte. Mithilfe eines virtuellen Modells wurde der Schwanz des Diplodociden simuliert, eines großen pflanzenfressenden Dinosauriers mit langem Hals und langem Schwanz.
Das Ergebnis: Die Schwänze der Diplodociden erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 33 Metern pro Sekunde und keine Schallgeschwindigkeit von 340 Metern pro Sekunde. „Dennoch ist es wahrscheinlich, dass die Schwänze als Verteidigungswaffen oder im Kampf mit anderen Diplodociden eingesetzt werden konnten“, sagte Paläontologe Emanuel Tschopp von der Universität Hamburg.
Das virtuelle Modell basierte auf fünf fossilen Diplodociden-Skeletten. Es sei über zwölf Meter lang, würde in echt 1.446 Kilogramm wiegen und bestehe aus 82 Zylindern, die die Wirbel darstellen, hieß es. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.