München, Berlin (epd). Polizei und Flughafenfeuerwehr haben eine Blockadeaktion der „Letzten Generation“ am Münchener Flughafen am Donnerstag nach rund zweieinhalb Stunden beendet. Um kurz nach 11 Uhr sei die letzte festgeklebte Person vom Rollweg im Bereich der nördlichen Landebahn gelöst und in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei Oberbayern Nord auf Twitter mit. Der Flugverkehr laufe bereits seit etwa 10 Uhr wieder störungsfrei, der Flugbetrieb sei auf die Südbahn umgeleitet worden. Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ hatten sich am Donnerstagmorgen um 8.40 Uhr Zugang zum Luftsicherheitsbereich des Flughafens verschafft.
Auch am Flughafen Berlin-Brandenburg versuchten Aktivisten am Morgen, den Flugverkehr zu behindern, und klebten sich am Rollfeld fest. Die Bundespolizei habe die Aktion schnell beendet und die beiden Aktivisten in Gewahrsam genommen, sagte eine Polizeisprecherin. Der Flugverkehr sei nicht beeinträchtigt gewesen.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verurteilte die Aktion in München. „Es ist absolut unverantwortlich, durch Blockadeaktionen in den Flugverkehr einzugreifen“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Es stehe der Verdacht eines „Gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr“ sowie weiterer Straftaten im Raum. Der Strafrahmen liege hier bei bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe. Herrmann forderte eine Überprüfung der Sicherheitskonzepte am Münchner Flughafen.
„Ich tue das, weil die Regierung nicht genug handelt“, sagte Malte Nierobisch, einer der Aktivisten in München, in einem Video-Statement auf dem Twitterkanal der „Letzten Generation“. „Ich habe auch keine Lust, das hier zu machen und weiß, dass das viele Leute nicht verstehen werden. Aber wir haben keine andere Wahl mehr.“ Er nehme dafür auch das Risiko in Kauf, ins Gefängnis zu kommen. Auf Twitter bekräftigten die Klimaaktivisten ihre Forderungen nach einem Tempolimit und einem günstigen ÖPNV.
Seit Anfang dieses Jahres blockieren Mitglieder der Initiative „Letzte Generation“ immer wieder Straßen und Autobahnzufahrten, indem sie sich auf dem Asphalt festkleben, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Zuletzt bewarfen Aktivisten zudem in mehreren Museen Kunstwerke mit Flüssigkeiten.