Entwicklungsorganisationen fordern höhere Löhne für Kakaobauern

Entwicklungsorganisationen fordern höhere Löhne für Kakaobauern

Frankfurt a.M., Berlin (epd). In der Adventszeit dringen Entwicklungsorganisationen auf eine höhere Entlohnung von Kakaobauern in Ländern wie Ghana, der Elfenbeinküste oder Indonesien. Das am Mittwoch veröffentlichte Kakao-Barometer zeige, dass viele Familien immer noch unter Kinderarbeit, Unterernährung und einer unzureichenden Gesundheitsversorgung litten, erklärte die Organisation Inkota in Berlin. Hersteller von Kakao- und Schokoladenprodukten müssten den Bäuerinnen und Bauern mehr zahlen.

Das alle zwei Jahre von dem internationalen Netzwerk Voice veröffentlichte Kakao-Barometer soll einen Überblick über die Nachhaltigkeit im Kakao-Sektor geben. Laut dem aktuellen Bericht werden Belastungen für Bäuerinnen und Bauern, die etwa durch den Klimawandel entstehen, nicht wirksam angegangen. Zudem sei es weder der Politik noch Unternehmen gelungen, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren.

Die Organisationen bemängeln auch die Wirksamkeit freiwilliger Nachhaltigkeitssiegel, mit denen die Arbeitsbedingungen und der Umweltschutz in Anbauländern verbessert werden sollen. Siegel wie UTZ/Rainforest oder Fair Trade reduzierten das Armutsproblem in den meisten Fällen nicht, erklärte Inkota. Auch Bäuerinnen und Bauern, die für zertifizierte Projekte arbeiteten, könnten ihre Grundbedürfnisse oft nicht decken.

Unternehmen, die Kakao in den Anbauländern einkauften, unterstützten zwar Programme der Entwicklungszusammenarbeit, weigerten sich aber, die Preise anzuheben, kritisierten die Organisationen. Dabei sei ein höherer Preis für Kakao „unvermeidlich, wenn existenzsichernde Löhne gewährleistet werden sollen“, sagte die Direktorin des Voice-Netzwerks Antonie Fountain.