Drei Tote bei Anschlag in Pakistan

Drei Tote bei Anschlag in Pakistan

Frankfurt a.M., Quetta (epd). Bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug sind in Pakistan am Mittwoch mindestens drei Menschen getötet worden. Mindestens 24 weitere Menschen wurden verletzt, wie der arabische Sender Al-Dschasira unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete. Demnach sollten die Polizisten in der westlichen Stadt Quetta ein Polio-Impfteam schützen. Die pakistanischen Taliban TTP bekannten sich laut dem Bericht zu der Tat.

Wie Al-Dschasira berichtete, waren unter den Toten auch ein vierjähriges Mädchen und eine Frau. Die TTP, die im Grenzgebiet zu Afghanistan aktiv sind, hatten erst am Montag eine im Juni mit der Regierung ausgehandelte Waffenruhe aufgekündigt und zu Anschlägen im ganzen Land aufgerufen.

Premierminister Shehbaz Sharif und Pakistans Präsident Arif Alvi verurteilten den Anschlag. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur APP erklärte Sharif, die Impfteams im ganzen Land erfüllten ihre Pflicht, ohne sich um ihr Leben zu kümmern. Die Ausrottung des Polio-Virus gehöre zu den obersten Prioritäten der Regierung. In Pakistan kommt es immer wieder zu Angriffen auf Polio-Impfteams. Pakistan zählt zu den wenigen Ländern weltweit, in denen die als Kinderlähmung bekannte Infektionskrankheit noch nicht ausgerottet ist.

Die pakistanischen Taliban sind ein Zusammenschluss verschiedener islamistischer Gruppen und Bewegungen in Pakistan. Die TTP haben Verbindungen zu den afghanischen Taliban, sind aber eine eigenständige Bewegung.