Berlin (epd). Nach der Blockade des Flughafens BER Berlin Brandenburg durch Klimaaktivisten hat die deutsche Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, die Verhältnismäßigkeit der Proteste angemahnt. „Wir brauchen das Engagement der jungen Menschen und der Zivilgesellschaft. Aber jeder Einsatz für den Klimaschutz muss im Rahmen der Gesetze unserer Demokratie bleiben“, sagte die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). „Klimaprotest darf keine negativen Folgen für andere Menschen haben.“
Klimaaktivisten hatten am Donnerstag den Flugverkehr in der Hauptstadtregion lahmgelegt. Wie ein Sprecher des Flughafens BER Berlin-Brandenburg bestätigte, ruhte der gesamte Flugverkehr von und in die Bundeshauptstadt am frühen Donnerstagabend. Zwischen 16 und 17 Uhr seien zwei Gruppen von Klimaaktivisten mutmaßlich der „Letzten Generation“ an zwei unterschiedlichen Stellen in den intern abgesperrten Bereich des Flughafens vorgedrungen.
Zugleich zeigte Staatssekretärin Morgan grundsätzliches Verständnis für die Proteste: „Ich kann verstehen, wie frustriert junge Menschen über die Klimapolitik sind.“ Man sehe, was die Wissenschaft sage. „Und zugleich sehen wir, wie weit wir von unseren Zielen etwa bei der Begrenzung der Erderwärmung entfernt sind. Das ist für die jungen Menschen und ihre Zukunft eine Krisensituation.“
Seit Anfang dieses Jahres blockieren Mitglieder der Initiative „Letzte Generation“ Straßen und Autobahnzufahrten, indem sie sich auf dem Asphalt festkleben, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Aktivisten bewarfen zudem in mehreren Museen Kunstwerke mit Flüssigkeiten.