Caritas über Bürgergeld-Kompromiss erleichtert

Caritas über Bürgergeld-Kompromiss erleichtert

Berlin (epd). Die im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat erzielte Einigung beim Bürgergeld hat bei der Caritas Erleichterung ausgelöst. „Es ist gut, dass beim Bürgergeld ein Kompromiss vorliegt, denn das Gesetz muss so schnell wie möglich in Kraft treten“, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Donnerstag in Berlin. Die Bezieher der Grundsicherung seien angesichts der rasant steigenden Preise dringend auf höhere Regelsätze angewiesen, erklärte die Chefin des katholischen Sozialverbandes.

Der Vermittlungsausschuss hatte am Mittwochabend in Berlin den Weg frei gemacht für die Einführung des Bürgergeldes zum 1. Januar. Es soll die Hartz-IV-Leistungen ablösen. Damit steigt der Regelsatz für einen Erwachsenen um 53 Euro im Monat.

Welskop-Deffaa bedauerte, dass der politische Konflikt der letzten Wochen in einem zum Teil unsachlichen und unnötig spalterischen Ton geführt worden sei. „Aus der Praxis unserer Beratungsdienste wissen wir, dass die Lebensrealität von Menschen im Transferleistungsbezug, von Aufstockern und Menschen mit sehr schwierigen Schicksalen, ganz anders ist, als es zuletzt öffentlich gezeichnet wurde.“

Unter den Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit bedroht oder betroffen sind, gebe es kaum jemanden, der ein höheres Vermögen aufbauen konnte. „Daher war der Streit um das Schonvermögen überflüssig“, kritisierte die Caritas-Präsidentin. Sie begrüßte, dass die Angebote zur Weiterbildung und Qualifizierung sowie zur individuellen Betreuung bei der Rückkehr auf den Arbeitsmarkt im Gesetz erhalten bleiben.