Aurich (epd). Experten haben in Ostfriesland einen fast 2.000 Jahre alten römischen Münzschatz entdeckt. Archäologen und ehrenamtliche Sondengänger der Ostfriesischen Landschaft hätten insgesamt 96 silberne Denare und Münzfragmente aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus in der Nähe von Filsum im Landkreis Leer gefunden, sagte der Leiter des archäologischen Dienstes der Ostfriesischen Landschaft, Jan Kegler, am Dienstag in Leer. Römische Funde seien in Norddeutschland extrem selten, erläuterte er.
Die älteste Münze zeigt Kegler zufolge ein Porträt des Kaisers Nero aus der Zeit um 69 nach Christus. Die jüngste Münze zeige Kaiser Septimus Severus, dessen Regierungszeit um 211 endete. Vermutlich gelangten die Münzen nicht lange nach dessen Tod in das Erdreich. Der Schatz sei sehr bedeutsam, weil er Kontakte zwischen Germanen und Römern illustriere - weit von der Grenze entfernt, hieß es.
Bereits 1850 habe ein Schäfer dort einige Münzen gefunden, von denen noch 27 in privatem Besitz seien. Die genaue Fundstelle sei aber verloren gegangen, berichtete Kegler. Durch Zufall seien Experten in einem Archiv dann erneut darauf gestoßen. Nach ersten erfolgreichen Sondengängen sei ein gutes Dutzend Münzen entdeckt worden. Schließlich grenzten die Wissenschaftler das Gebiet auf 2.000 Quadratmeter ein, und gruben es über mehrere Monate um. Anschließend seien die Münzen professionell restauriert und konserviert worden.