Nach Angriff beim CSD-Fest Münster: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Nach Angriff beim CSD-Fest Münster: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Münster (epd). Knapp drei Monate dem tödlichen Angriff auf einen jungen Mann am Rande einer Feier zum Christopher-Street-Day (CSD) Ende August in Münster hat die Staatsanwaltschaft Münster Anklage gegen den Tatverdächtigen erhoben. Dem 20-Jährigen würden Körperverletzung mit Todesfolge sowie Beleidigung in Tateinheit mit Bedrohung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Das Landgericht Münster muss über die Zulassung entscheiden.

Der Tatverdächtige hatte am 27. August am Hafenplatz in Münster Teilnehmende des CSD provoziert und bedroht. Er attackierte das Opfer, als der Transmann sich schützend vor die Gruppe stellen wollte. Der 25-Jährige starb nach einem Sturz auf den Hinterkopf.

Der Angeschuldigte habe sich weder im Gespräch mit den Ermittlungsbehörden noch mit einer von der Staatsanwaltschaft beauftragten Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie zum Tatgeschehen geäußert, hieß es. In einer vorläufigen Einschätzung erkläre die Sachverständige, dass der Angriff nicht auf eine homophobe oder queerfeindliche Einstellung zurückzuführen sei. Nach ihrer Ansicht sei die Tat Ausdruck „dissozialen Handelns“ und einer möglicherweise alkoholbedingten Gewaltbereitschaft.