Scharm el Scheich (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hofft auf ein Bekenntnis der Weltklimakonferenz zu naturbasierten Lösungen im Kampf gegen die Erderwärmung. Die drei planetaren Krisen von Verschmutzung, Artensterben und Klimawandel hingen zusammen, daher müssten auch die Lösungen miteinander verbunden sein, sagte sie am Mittwoch bei der Weltklimakonferenz in Scharm el Scheich.
Lemke verwies dabei auf die Weltbiodiversitätskonferenz im Dezember im kanadischen Montreal. Dort sollen Maßnahmen vereinbart werden, um das Artensterben zu stoppen. Naturbasierte Ansätze beim Klimaschutz bedeuten etwa zu verhindern, dass in Wäldern oder Moorböden gebundener Kohlenstoff freigesetzt wird.
Elizabeth Maruma Mrema, Exekutivsekretärin der Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen, betonte, es müsse immer daran erinnert werden, dass die klimabedingten Katastrophen sich dort ereigneten, wo es Artenvielfalt gebe. Denn Waldbrände und Überschwemmungen passierten nicht in der Atmosphäre, sondern auf dem Boden.
Joan Carling, Exekutivdirektorin der Organisation für Rechte der Indigenen (IPRI), kritisierte, dass Indigene auch im Namen des Klimaschutzes vertrieben und getötet würden, etwa bei der Errichtung von Naturschutzgebieten oder beim Abbau von Ressourcen für den grünen Energiesektor. Wer Biodiversität schützen wolle, müsse auch die Rechte der Indigenen schützen. „Wir werden aber als Feinde behandelt“, sagte sie und forderte eine Beteiligung indigener Gruppen an den Verhandlungen.