Oranienburg (epd). Die Gedenkstätte Sachsenhausen widmet ihre nächste Ausstellung Themen, die bei der Aufarbeitung des Holocaust bislang keine oder nur wenig Beachtung fanden. In der Schau „Young Interventions - Unerzählte Geschichte(n)“ sind von Samstag an künstlerische Arbeiten und fünf Kunstfilme zu sehen, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Montag in Oranienburg mitteilte. Im Mittelpunkt steht demnach unter anderem die Frage, welche Geschichten in der Gedenkstätte bislang fehlen.
Thematisiert würden etwa das Gedenken an Sinti und Roma, die Erinnerung an spanische Häftlinge oder auch an weibliche Häftlinge, die als Zwangsprostituierte arbeiten mussten. Die Arbeiten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus verschiedenen Ländern, darunter Nachkommen ehemaliger Häftlinge, seien im Rahmen künstlerischer Workshops entstanden. hieß es. Dabei sei es um die Geschichte des KZ Sachsenhausen gegangen und die Frage, wie daran heute erinnert und der Opfer gedacht werden kann.
„Young Interventions“ ist den Angaben zufolge ein dreijähriges kulturpädagogisches Projekt der Gedenkstätte, das von 2020 bis 2022 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wurde. Die Ausstellung wird voraussichtlich bis Ende 2023 zu sehen sein.
Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben.