Mexiko-Stadt, Panama-Stadt (epd). Die Naturschutzorganisation WWF hat vor dem Beginn der Weltartenkonferenz am Montag (Ortszeit) in Panama-Stadt einen besseren Schutz für tropische Baumarten, Meeresschildkröten, Tiger, Haie und Rochen gefordert. „Fortschritte für den Schutz der Natur vor Übernutzung sind dringend nötig“, sagte Arnulf Köhncke, Leiter Artenschutz von WWF Deutschland.
Die 19. Weltartenkonferenz findet bis zum 25. November in der Hauptstadt von Panama statt. Vertreter von 184 Staaten, die das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES unterzeichnet haben, debattieren dort über neue Maßnahmen, um das Sterben weiterer Arten zu verhindern.
Das 1973 vereinbarte Übereinkommen regelt den Schutz von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Die Weltartenkonferenz gilt als das weltweit wichtigste Treffen für dieses Ziel. Mehr als 2.500 Repräsentanten der CITES-Vertragspartner sowie Vertreter der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen werden in Panama erwartet. Bereits jetzt regelt das CITES-Abkommen den Handel von rund 38.000 Tieren und Pflanzen sowie aus ihnen entstehender Produkte wie Elfenbein und Tigerfelle.
Zu den weiteren Gefahren für die Tier- und Pflanzenwelt zählen die Überfischung der Meere, die massive Rodung von Wäldern und die Folgen des Klimawandels. Zudem werden Flora und Fauna vom illegalen Handel bedroht. Der CITES-Generalsekretärin Yvonne Higuero zufolge ist der widerrechtliche Transport wilder Spezies für die organisierte Kriminalität das viertgrößte Schmuggelgeschäft nach dem Schmuggeln von Waffen, Drogen und Menschen.
Einer WWF-Studie zufolge sind seit 1970 die beobachteten Bestände von Säugetieren, Fischen, Amphibien und Reptilien um durchschnittlich 69 Prozent zurückgegangen. Der CITES-Berichterstatter der CDU-CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Mack (CDU), erklärte am Sonntag, täglich würden 150 Arten aussterben. „Diesem dramatischen Schwund an biologischer Vielfalt müssen internationale Abkommen entgegenwirken“, sagte er.