Frankfurt a.M., Nusa Dua (epd). Kurz vor ihrem Gipfeltreffen auf der indonesischen Insel Bali hat die Gruppe der bedeutendsten Wirtschaftsnationen (G20) einen globalen Fonds zur Bekämpfung künftiger Pandemien aufgelegt. Dafür seien zunächst 1,4 Milliarden US-Dollar (1,35 Milliarden Euro) zugesichert worden, erklärte Indonesiens Präsident Joko Widodo am Sonntag. Damit wolle man in Zukunft besser gegen Pandemien wie Covid-19 gewappnet sein.
Auch Vertreter von Weltbank und Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstrichen die Bedeutung des Fonds. Weltbank-Chef David Malpass bezeichnete diesen als „wichtiges Werkzeug“ im Kampf gegen grenzüberschreitende Infektionskrankheiten.
Den Angaben nach stellen die USA etwa 450 Millionen Dollar zur Verfügung. Weitere Geber sind unter anderem Indonesien selbst sowie die EU, Großbritannien, Indien, China, Kanada, Japan und Australien. Hilfsorganisationen und wohltätige Stiftungen wie die „Bill and Melinda Gates Foundation“ beteiligen sich ebenfalls.
Der Fonds soll insbesondere Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen zugutekommen. Viele von ihnen hatten sich unter anderem darüber beklagt, dass die reichen Staaten Corona-Impfstoffe bunkerten, während die ärmeren nur vergleichsweise geringe Kontingente zur Verfügung gestellt bekamen.
Präsident Widodo gab derweil zu bedenken, dass die bisherigen Zusagen bei Weitem nicht ausreichten und appellierte an weitere Staaten, dem Fonds beizutreten. WHO und Weltbank schätzen die Lücken in der Finanzierung bei der Pandemiebekämpfung auf jährlich etwa 10,5 Milliarden Dollar. Demnach würden für einen Zeitraum von fünf Jahren mehr als 50 Milliarden Dollar benötigt. Bei der Verwaltung des Fonds wird die Weltbank als Treuhänderin dienen, die WHO beratend tätig sein.