Scharm el Scheich, Berlin (epd). Die Bundesregierung beteiligt sich an der sogenannten „Global Fertilizer Challenge“ zur Verringerung der Düngemittelknappheit in Entwicklungsländern mit 13,6 Millionen Euro. Der Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, Jochen Flasbarth, verkündete die deutsche Unterstützung am Samstag auf der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich, wie das Ministerium in Berlin mitteilte. US-Präsident Joe Biden hatte die Initiative im Sommer ins Leben gerufen.
Die Düngemittelknappheit, die vor allem durch teure Erdgaspreise ausgelöst werde, bedrohe aktuell die Nahrungsmittelversorgung von Millionen Menschen, erklärte das Ministerium. Ziel der Initiative sei es, besonders die ärmsten Länder im Kampf um die Ernährungssicherheit zu unterstützen und bessere Erträge bei weniger Düngemitteleinsatz zu erzielen.
„Man muss Klimaschutz und Ernährungssicherheit zusammendenken, um erfolgreich zu sein“, sagte Flasbarth. Düngemittel seien in der jetzigen Situation gerade in Entwicklungsländern unverzichtbar für Ernährungssicherheit. „Zugleich ist ihr effizienter Einsatz mitentscheidend für die Klimabilanz der Landwirtschaft.“
Ziel der „Global Fertilizer Challenge“ ist nach Angaben des Entwicklungsministeriums eine Korrektur des bisherigen Prinzips „Viel hilft viel“. Stattdessen soll ein „Win-Win-Szenario“ umgesetzt werden: Weniger Dünger - mehr Ertrag. Dies solle unter anderem durch verbesserte Bedarfsanalysen, mehr Planung, Schulungsangebote oder die Förderung alternativer Anbaumethoden ermöglicht werden.
Zur Weltklimakonferenz in Scharm El Scheich soll mit Unterstützung von Regierungen, Privatwirtschaft und philanthropischen Stiftungen ein Betrag von 100 Millionen US-Dollar (96 Millionen Euro) für die „Global Fertilizer Challenge“ mobilisiert werden.