Frankfurt a.M., Berlin (epd). Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung mahnen Entwicklungsexperten mehr Selbstbestimmung für Frauen an. „Sie müssen in die Lage versetzt werden, ihr Leben und ihre Familienplanung selbst zu bestimmen und die Gesellschaft mitzugestalten“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Jan Kreutzberg, am Freitag bei einer virtuellen Diskussionsveranstaltung. In afrikanischen Ländern etwa komme Frauen eine zentrale Rolle bei der zukünftigen Entwicklung zu. Es brauche Zugang zu Verhütungsmitteln, sexuelle Aufklärung und Bildung.
Anlass der Diskussionsveranstaltung, an der auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Bärbel Kofler (SPD), teilnahm, war das Erreichen der Acht-Milliarden-Marke der Weltbevölkerung. Nach Berechnungen der Vereinten Nationen werden am 15. November erstmals acht Milliarden Menschen auf der Erde leben.
Wie sich die Weltbevölkerung weiter entwickelt, hängt auch stark von den Ländern im südlichen Afrika ab. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung sind dort 43 Prozent der Bevölkerung jünger als 15 Jahre. „Wir werden die größte Kinder- und Jugendgeneration auf der Welt haben“, sagte Kofler. In diese Generation müsse investiert werden. Vor allem das Potenzial von Frauen und Mädchen werde noch nicht ausreichend genutzt. Im Sinne einer feministischen Außenpolitik solle daher mehr in Projekte zur Stärkung der Selbstbestimmung der weiblichen Bevölkerung investiert werden.