Magdeburg (epd). Der 9. November hat laut der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, eine bleibende Bedeutung für die deutsche Gesellschaft. Der Tag ermutige zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, sagte Heinrich am Mittwoch zum Abschluss der Tagung der Synode in Magdeburg.
Der 9. November 1938, die sogenannte Reichspogromnacht, sei die bleibende Mahnung, nie zu vergessen, welche Folgen Ausgrenzung und das Schüren von Hass in einer Gesellschaft hätten, sagte Heinrich. Er sei auch eine Mahnung an die Kirche, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und immer dann besonders sensibel zu sein, wenn es um Ausgrenzung, Abwertung und Verschiebung der christlichen Werte gehe.
Der 9. November 1918 sei eine Erinnerung daran, dass die erste deutsche Republik blutig errungen worden sei, so Heinrich. Wie anders sei die Erinnerung an den 9. November 1989, sagte die Präses der Synode. Er sei eine Erinnerung an die Freude derjenigen in der DDR, die für ihre Freiheit auf die Straße gegangen seien und die das Regime ins Wanken gebracht hätten. Es gebe auch Freude über die gesprengten Fesseln der Angst und den Fall der trennenden Mauern und Zäune. Diese Erinnerung mahne dazu, sensibel zu sein, wo immer heute wieder Mauern aufgebaut würden.