Frankfurt a.M., New York (epd). Nach verheerenden Überschwemmungen zu Jahresbeginn erlebt Malawi derzeit den UN zufolge den schlimmsten Cholera-Ausbruch der vergangenen zehn Jahre. Seit März hätte sich die Krankheit in 27 von 29 Distrikten des Landes ausgebreitet, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag (Ortszeit) in New York. Laut der WHO in Malawi wurden bis zum 7. November insgesamt 6.253 Ansteckungen registriert, knapp 200 Menschen starben. Nun sei eine Lieferung von 2,9 Millionen Dosen des Cholera-Impfstoffs OCV in Malawi eingetroffen, die die Krankheit eindämmen sollen.
Hintergrund der extremen Zunahme an Fällen sind der Tropensturm Ana im Januar diesen Jahres und der Zyklon Gombe, der im März starke Überschwemmungen verursachte. Die Bevölkerung habe fliehen müssen und habe nun oftmals keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitäreinrichtungen und Hygieneartikel. Cholera ist eine bakterielle Infektion, die meist durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen wird.
Während es immer wieder zu Cholera-Ausbrüchen in der Regenzeit kommt, sei das ungewöhnliche an dieser Epidemie, dass die Übertragung auch während der Trockenzeit stattfinde, in der es normalerweise zu geringer oder keiner Übertragung komme, erläuterte die WHO. Die bevorstehende Regenzeit im November berge die Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Krankheit im ganzen Land.
Cholera kann zu schweren Durchfällen und lebensgefährlichem Flüssigkeitsverlust führen kann. Vor allem der Süden Malawis ist aufgrund seiner geografischen Beschaffenheit immer wieder von Überschwemmungen betroffen, wodurch es häufig zu Cholera-Ausbrüchen kommt. Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.