Potsdam (epd). Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat das Eintreten von Staat und Zivilgesellschaft gegen jede Form von Judenfeindlichkeit als weiterhin unerlässlich bezeichnet. „Nirgendwo und niemals darf es Toleranz für Antisemitismus geben“, erklärte Woidke am Montag in Potsdam zum bevorstehenden 84. Jahrestag der Reichspogromnacht. Die planmäßige Entrechtung und Verfolgung der Juden während des nationalsozialistischen Terrorregimes habe unmittelbar mit der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 begonnen und am 9. November 1938 einen „für alle Welt sichtbaren, weiteren schrecklichen Höhepunkt“ erreicht.
„Noch heute empfinden wir Scham darüber, dass dies alles vor den Augen und teils auch mit Billigung der Bevölkerung geschehen konnte“, sagte Woidke. Die Pogromnacht sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Holocaust gewesen, dem Millionen europäischer Jüdinnen und Juden zum Opfer gefallen seien: „Das dürfen wir niemals vergessen!“
Vor diesem Hintergrund mache es Mut, dass in Potsdam ein neues Synagogenzentrum entstehe und sich jüdische Gemeinden in Brandenburg entwickelten. Jüdisches Leben und jüdischer Glauben gehörten in die Mitte der Gesellschaft.