Bonn (epd). Die Hilfsorganisation Care fordert vor der UN-Weltklimakonferenz COP27 von den Industrieländern, mehr Geld für die Anpassung an den Klimawandel und zur Bewältigung der Schäden bereitzustellen. Zudem müsse deutlich mehr getan werden, um Emissionen im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel zu senken, mahnte Care am Donnerstag mit Blick auf den Gipfel, der am Sonntag im ägyptischen Scharm el Scheich beginnt.
Sven Harmeling, Klimaexperte bei Care, erklärte, das Jahr 2022 habe mehr denn je die Ära der Verluste und Schäden markiert. Deshalb müsse die Klimakonferenz „eine Ära der Solidarität und der Übernahme von Verantwortung einleiten“. Er verwies auf Naturkatastrophen wie etwa die schlimmste Dürre der letzten 40 Jahre am Horn von Afrika mit aktuell 36 Millionen hungernden Menschen oder die verheerenden Fluten in Pakistan, die mehr als 1.000 Menschen töteten. Dies zeige, dass dringend gehandelt werden müsse.
Abyan Ahmed, Care-Expertin für Nahrungssicherung, verwies zudem auf die wachsende Bedrohung des Klimawandels für die Ernährungssysteme. „Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und extreme Wetterereignisse führen bereits jetzt zu sinkenden landwirtschaftlichen Erträgen und einer Unterbrechung der Versorgungsketten“, mahnte sie.
Auf der 27. Konferenz der Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (COP27) verhandeln internationale Delegationen vom 6. bis 18. November über Maßnahmen gegen die Erderwärmung.