Berlin (epd). Der Deutsche Kinderschutzbund warnt vor einer Überforderung von Jungen und Mädchen durch die gleichzeitigen Krisen wie den russischen Krieg gegen die Ukraine, die Pandemie und soziale Härten infolge der hohen Inflation. „Die Pandemie war bereits eine große Herausforderung, die nicht alle Kinder gleich gut verarbeitet haben“, sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag).
Auch mögliche psychische Folgen für Kinder durch den Krieg müssten bedacht werden: „Wichtig ist, dass Kinder die brutalen Bilder in den Medien nicht ohne ihre Eltern sehen, damit Traumata vorgebeugt wird.“
Hilgers warnte ferner, schon bei den Jüngsten werde die Kluft zwischen Arm und Reich durch die derzeitige hohe Inflation und steigenden Energiepreise immer größer. Dies verschärfe bereits bestehende Ungerechtigkeiten bei Bildungschancen. „Gut zwei Drittel der Kinder sind stark genug, um die aktuellen Krisen bewältigen zu können. Aber das Drittel, das ohnehin von Kinderarmut betroffen ist, leidet besonders darunter.“
Es bestehe die Gefahr, dass dieses Drittel „zu Leistungsempfängern anstatt zu Leistungsträgern“ werde, sagte Hilgers. Angesichts des Fachkräftemangels könne sich Deutschland dies aber nicht leisten.