Umfrage: Mehrheit befürwortet eine soziale Pflichtzeit

Umfrage: Mehrheit befürwortet eine soziale Pflichtzeit

Gütersloh (epd). Ein soziales Pflichtjahr stößt bei der Mehrheit der Bundesbürger auf Zustimmung. Rund zwei Drittel der Befragten würden der Einführung einer flexibel gestaltbaren Pflichtzeit unabhängig vom Alter zustimmen, erklärte das Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung am Freitag in Gütersloh bei der Präsentation einer repräsentativen Umfrage. Ein Drittel lehnte hingegen eine soziale Pflichtzeit ab. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte im Sommer eine Debatte über das soziale Engagement in Deutschland angestoßen.

Einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, halten der Umfrage zufolge 65 Prozent der Bundesbürger für wichtig. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) ist bereits ehrenamtlich engagiert. Uneinig sind sich die Befragten allerdings über den richtigen Zeitpunkt für ein soziales Pflichtjahr: Für jeden Dritten (36 Prozent) kommt als Start die Zeit nach Abschluss der Schulausbildung infrage. In der Altersgruppe der 14- bis 26-Jährigen lehnten drei von fünf Befragten ein solches Jahr direkt im Anschluss an die Schule als unnötige Verzögerung von Ausbildung oder Studium ab.

Rund drei Viertel der Befragten meinen, dass soziales Engagement durch bestimmte Maßnahmen gesteigert werden könne. Als Beispiele wurden eine größere gesellschaftliche Anerkennung genannt, mehr Informationen sowie eine Verkürzung von Wartezeiten bei der Zulassung zum Studium. Rund zwei Drittel gaben als Steigerung der Attraktivität finanzielle Aspekte wie die Anrechnung auf Renten, Steuervergünstigungen und allgemein bessere finanzielle Anreize an.

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut IPSOS im Auftrag des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung im Zeitraum vom 18. Juli bis 9. August 2.003 Teilnehmende telefonisch.