Frankfurt a.M., New York (epd). Breits jetzt leidet jedes dritte Kind unter extremen Temperaturen. So lautet das Fazit einer Unicef-Studie, die am Dienstag in New York veröffentlicht wurde. Demnach leben 559 Millionen Kinder in Ländern, in denen Hitzewellen häufig vorkommen. Selbst bei einem Anstieg der Erderwärmung um 1,7 Grad würden in 30 Jahren Hitzewellen überall unvermeidbar zum Aufwachsen von Kindern gehören, heißt es in dem Bericht im Vorfeld der internationalen Klimakonferenz ab dem 6. November in Ägypten.
Extrem heißes Wetter ist laut der Studie besonders für Kinder schädlich, da sie im Vergleich zu Erwachsenen ihre Temperatur weniger gut regulieren können. Dadurch bestehe das Risiko von Gesundheitsproblemen wie chronische Atemwegserkrankungen, Asthma und Herz-Kreislauf-Beschwerden. „Wie verheerend diese Veränderungen sein werden, hängt von unserem heutigen Handeln ab“, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Regierungen müssten dringend zumindest die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen und die Mittel für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel bis 2025 verdoppeln.
Für den Bericht („The Coldest Year Of The Rest Of Their Lives: Protecting Children From The Escalating Impacts Of Heatwaves“) wurden Daten aus 163 Ländern ausgewertet, darunter auch Deutschland. „So heiß wie es dieses Jahr in fast allen Teilen der Welt war, wird es trotzdem wohl das kälteste Jahr unseres Lebens sein“, sagte die ugandische Klimaaktivistin und UNICEF-Botschafterin Vanessa Nakate.