Düsseldorf (epd). Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll (SPD), spricht sich für ein Auslaufen der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht aus. Aus ihrer Sicht habe eine Impfpflicht nur Sinn, wenn sie für alle gelte. „Ein Herauspicken einzelner Gruppen, von denen sich einige dann nachvollziehbar stigmatisiert fühlen, halte ich für keinen guten Weg“, sagte Moll der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag).
Die Corona-Impfpflicht für Einrichtungen im Gesundheitssektor läuft planmäßig Ende des Jahres aus. Offen ist, ob sie verlängert werden soll.
Moll sagte: „Pflegekräfte gehen in der überwiegenden Mehrzahl verantwortungsvoll mit Schutzimpfungen um, das bestätigt auch der hohe Prozentsatz der gegen Corona geimpften Pflegenden.“ Aus ihrer Sicht bedürfe es daher keiner Verlängerung der Impfpflicht nur für die Beschäftigten im Gesundheitswesen.
Auch der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sprach sich für ein Ende der Teil-Impfpflicht aus. Zahlreiche Gesundheitsämter zögerten den Vollzug der Impfpflicht mit Übergangsfristen und individuellen Lösungen so lange wie möglich hinaus, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montag). Sanktionen gebe es kaum, denn schon allein die aktuell sprunghaft steigenden Infektionszahlen bei Pflegekräften verschlechterten die Versorgungslage. Ein bundesweites tägliches Testregime sei der Weg, in der Alten- und Krankenpflege mit Corona zu leben.