Berlin (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor unbesonnenen Schritten im Krieg zwischen Russland und der Ukraine gewarnt. Er gehe nicht davon aus, dass sich der russische Krieg gegen die Ukraine zum Weltkrieg ausweite, aber die Gefahr dürfe man zumindest nicht aus den Augen verlieren, sagte Scholz der „Welt am Sonntag“. In einer so gefährlichen Lage verbiete sich jeder unbesonnene Schritt. „Es darf nicht zu einem direkten Konflikt zwischen Russland und der Nato kommen“, betonte er.
Darin sei er sich mit US-Präsident Joe Biden einig. Zugleich unterstütze man die Ukraine aber nach Kräften. Nach den USA sei Deutschland einer der stärksten Unterstützer der Ukraine - finanziell, humanitär und auch mit Waffen, sagte Scholz.
In seinem wöchentlichen „KanzlerKompakt“ rief Scholz die Weltgemeinschaft dazu auf, der Ukraine beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Der Wiederaufbau werde eine große Aufgabe und man werde sehr viel investieren müssen, damit das gut funktioniere, sagte Scholz. Das könne weder die Ukraine, noch die Europäische Union allein. „Das kann nur die ganze Weltgemeinschaft, die jetzt die Ukraine unterstützt. Und sie muss es für lange Zeit tun.“
Deutschland hat zusammen mit der EU-Kommission die G7-Staaten für den 25. Oktober zu einer Konferenz in Berlin eingeladen, bei der finanzielle Hilfen für die Ukraine besprochen werden sollen. Deutschland hat derzeit den Vorsitz der G7, dem Rat der sieben größten westlichen Industrienationen, inne.