Berlin (epd). 25 ehemalige afghanische Ortskräfte der Bundeswehr sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan verstorben. Wie ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin sagte, starben nach vorliegenden Informationen zwölf von ihnen „eines natürlichen Todes“ oder infolge eines Unfalls. Sechs seien gewaltsam ums Leben gekommen. Ein ehemaliger Helfer der Bundeswehr sei durch Suizid gestorben.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes fügte hinzu, dass aus dem Geschäftsbereich des deutschen Außenministeriums sechs Menschen gestorben seien. Bei den Ortskräften sei einer eines natürlichen Todes und zwei eines gewaltsamen Todes gestorben. Zudem seien drei der besonders gefährdeten Personen, die über die sogenannte Menschenrechtsliste aus dem Land hätten evakuiert werden sollen, ums Leben gekommen. Einer von ihnen habe einen Anschlag auf eine Passbehörde nicht überlebt.
Laut Entwicklungsministerium starb auch eine afghanische Ortskraft, die für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit tätig war. Es handele sich hierbei um einen natürlichen Tod.
Nach Angaben der Ministerien ist kein Zusammenhang der gewaltsamen Todesfälle mit der früheren Tätigkeit für Deutschland erkennbar. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums räumte jedoch ein, dass er im eigenen Geschäftsbereich keine Möglichkeit sehe, dies genau zu recherchieren.
Die internationalen Streitkräfte haben nach ihrem Abzug aus Afghanistan vor mehr als einem Jahr zahlreiche Ortskräfte zurückgelassen. Nach der Machtübernahme der Taliban Mitte August 2021 wurden sie massiv bedroht, viele müssen sich verstecken.