OECD: Wieder mehr Migration in Industrieländer

OECD: Wieder mehr Migration in Industrieländer

Berlin (epd). Nach dem coronabedingten Einbruch hat die Migration in Industrieländer wieder zugenommen. Das geht aus dem Internationalen Migrationsausblick 2022 hervor, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach ließen sich im vergangenen Jahr 4,8 Millionen Migrantinnen und Migranten dauerhaft in einem der 38 OECD-Mitgliedsstaaten nieder und damit 22 Prozent mehr als 2020. Im ersten Jahr der Pandemie hatte die OECD 3,9 Millionen Zuwanderer registriert. Das war der niedrigste Wert seit 2003.

Trotz des Anstiegs sind laut dem Bericht auch 2021 weniger Menschen in die Industrieländer migriert als vor der Pandemie. Allerdings sei damit zu rechnen, dass wegen der Aufhebung von Migrations- und Reisebeschränkungen der Anstieg 2022 weiter zunehme.

Mit knapp 834.000 Zugewanderten waren die USA dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr das wichtigste Zielland (2020: 581.600). In Deutschland ließen sich demnach 536.200 Migrantinnen und Migranten dauerhaft nieder (2020: 532.100). Auch Spanien, Großbritannien und Kanada zählten 2021 zu den beliebtesten Zielländern.

Die Zahl der Asylbewerber in OECD-Ländern stieg 2021 laut der Organisation im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 28 Prozent auf mehr als eine Million Personen an. Demnach kamen die meisten Schutzsuchenden aus Afghanistan, Syrien und Nicaragua. Im Rahmen von Umsiedlungsprogramm seien 57.000 schutzbedürftige Menschen in einem der Industrieländer angesiedelt worden.

Im Internationalen Migrationsausblick untersucht die OECD jährlich Migrationsbewegungen und Migrationspolitik weltweit. Zu den 38 Mitgliedsländern der OECD gehören unter anderem Australien, Kanada, Japan, Korea, Mexiko, die Türkei und die Vereinigten Staaten.