Oldenburg (epd). Im Prozess gegen insgesamt sieben frühere Kollegen und Vorgesetzte des Patientenmörders Niels Högel soll am 25. Oktober das Urteil verkündet werden. Einen Tag zuvor haben die Angeklagten das letzte Wort, wie das Landgericht Oldenburg am Donnerstag mitteilte. Unter den insgesamt sieben Angeklagten sind Ärzte, ein früherer Geschäftsführer und Verantwortliche aus der Pflege aus dem Klinikum Oldenburg und dem damaligen Krankenhaus Delmenhorst. Ihnen wird Beihilfe zur Tötung durch Unterlassen vorgeworfen. (Az.: 5 Ks 20/16)
Dabei können vermutlich alle Angeklagten auf einen Freispruch hoffen, da ihnen nach Einschätzung des Vorsitzenden Richters Sebastian Bührmann kein vorsätzliches Handeln mit einer für eine Verurteilung ausreichenden Gewissheit nachgewiesen werden kann. Der Ex-Krankenpfleger Högel war am 6. Juni 2019 vom Oldenburger Landgericht zu einer lebenslangen Haft wegen 85 Morden verurteilt worden. Er hatte Patienten mit Medikamenten vergiftet, um sie anschließend reanimieren zu können. So wollte er als Lebensretter glänzen. Högel war zunächst in Oldenburg, später am Delmenhorster Krankenhaus beschäftigt.
Am 12. Oktober soll die Beweisaufnahme geschlossen werden und Staatsanwaltschaft und Nebenklage sollen ihre Plädoyers halten. Das Plädoyer der Verteidigung ist für den 13. Oktober vorgesehen.
