Berlin (epd). Die Bundesregierung hat weitere deutsche Anhängerinnen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und deren Kinder aus einem kurdischen Camp in Nordostsyrien nach Deutschland zurückgeholt. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte am Mittwochabend in Berlin, dass es sich um sieben Kinder und vier Frauen aus dem Lager Roj handele. Ferner sei ein junger Mann zurückgeholt worden, der einst als Elfjähriger nach Syrien gebracht worden sei. Damit seien „fast alle bekannten Fälle abgeschlossen“.
Die Ministerin fügte hinzu, dass die Kinder „keine Schuld für die fatalen Lebensentscheidungen ihrer Eltern“ treffe. Die zurückgeholten Frauen und der junge Mann müssten sich für ihre Taten verantworten und seien umgehend nach Ankunft in Deutschland in Haft genommen worden. Baerbock bedankte sich unter anderem bei der kurdischen Selbstverwaltung in Nordostsyrien, die die Rückholaktion „trotz widriger Umstände vor Ort“ unterstützt hätten, sowie bei den USA für logistische Unterstützung.
Seit Inhaftierung der ersten Anhängerinnen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Sommer 2017 wurden bei sechs Rückholungen insgesamt 26 Frauen, 76 Kinder und ein Heranwachsender aus Nordostsyrien nach Deutschland gebracht. Im Fokus stehen deutsche Kinder. Sie können aber nur mit Zustimmung und in Begleitung der Mütter zurückgeholt werden.