Berlin (epd). Das entwicklungspolitische Inkota-Netzwerk hat zahlreichen Unternehmen fehlende Transparenz über die Herstellungsbedingungen von Leder-Produkten vorgeworfen. Es gebe keine nachvollziehbaren Informationen über die Einhaltung der Menschenrechte bei der Arbeit, kritisierte Inkota am Mittwoch in Berlin. Dabei stützt sich Inkota nach eigenen Angaben auf eine Analyse von 100 internationalen Marken wie Armani sowie Einzel- und Online-Händler wie Tamaris/Wortmann, Deichmann und Zalando.
So stünden keine öffentlichen Informationen über Lieferanten, Produzenten, Arbeitsrechte und die Umsetzung der Sorgfaltspflicht zur Verfügung. Menschen, die nachhaltige Produkte aus Leder kaufen wollten, würden über die Herkunft der Produkte im Unklaren gelassen. Die Lederbekleidungs-, Schuh- und Accessoire-Industrie sei bekannt für Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen sowie für Umweltschäden in verschiedenen Produktionsstufen, hieß es weiter.
Die Untersuchung der Richtlinien zur Lieferkettentransparenz erfolgte den Angaben zufolge gemeinsam mit der niederländischen Organisation Somo. Demnach haben weniger als ein Drittel der Unternehmen (29) eine Lieferantenliste veröffentlicht. Kein einziges Unternehmen habe Angaben zu Löhnen und Menschenrechten gemacht. Dafür seien Unternehmenswebsites und öffentlich einsehbare Datenbanken von Einzelhändlern, Online-Händlern und Modekonzernen untersucht worden.