Urwaldholz-Verbot: Musikrat befürchtet massive Auswirkungen

Urwaldholz-Verbot: Musikrat befürchtet massive Auswirkungen

Berlin (epd). Der Deutsche Musikrat warnt vor einem Handelsverbot für das Holz des brasilianischen Fernambukbaumes. Das Holz sei für die Herstellung von Streichbögen etwa für Geigen oder Celli weltweit von herausragender Bedeutung, erklärte der Generalsekretär des Musikrates, Christian Höppner, am Mittwoch in Berlin.

Hintergrund sind offenbar Pläne Brasiliens, das Holz des Fernambukbaums in einen anderen Artenschutzindex der Vereinten Nationen als bisher aufnehmen zu lassen. Dies käme einem Handelsverbot gleich, hieß es. Über den Vorschlag soll im November im Rahmen der nächsten Konferenz des UN-Gremiums beraten werden, hieß es weiter.

Höppner betonte, der traditionelle Bogenbau habe ohne dieses spezifische Holz keine echte Zukunftsperspektive. Er sprach sich für eine Ausnahmeregelung für den internationalen Bogenbau aus. Bereits seit 2007 ist den Angaben zufolge der Handel mit neu geschlagenem Fernambukholz verboten. Erlaubt sei seitdem nur noch die Verwendung von Altbeständen.

Höppner machte für die immer geringeren Mengen dieses Holzes die massive Abholzung der Regenwälder in Brasilien unter Präsident Jair Bolsonaro verantwortlich. Dieser Zerstörung müsse mit allen verfügbaren außenpolitischen und zivilgesellschaftlichen Kräften entgegengewirkt werden.