Frankfurt a.M., Bogotá (epd). Kolumbien steht vor der Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen mit der ELN-Guerilla: Die Gespräche sollten im November beginnen, kündigte der neue Präsident Gustavo Petro an. Eine entsprechende Einigung mit den Rebellen vom Dienstag verbreitete er über Twitter. Als Bürgen des Dialogs werden Venezuela, Kuba und Norwegen genannt.
Petro, ein ehemaliger Guerillakämpfer, der 1990 seine Waffen niederlegte, ist seit August Präsident Kolumbiens. Er hat die Befriedung des Bürgerkriegslandes als eine seiner wichtigsten Aufgaben genannt und alle bewaffneten Gruppen zu Verhandlungen aufgerufen. Sein Vorgänger, der Konservative Iván Duque, hatte Gespräche mit den ELN-Rebellen abgelehnt.
2016 wurde bereits ein Friedensvertrag mit der Farc-Guerilla vereinbart, die Aufarbeitung der Gräuel verläuft aber schleppend. Außerdem kämpfen kriminelle Banden, paramilitärische Gruppierungen und Rebellen in vielen Gebieten um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Aktivistinnen und Aktivisten, die sich für Minderheiten, Bauern, die Umwelt, Menschenrechte und eine Eindämmung der massiven Ungleichheit einsetzen, werden bedroht und ermordet.