Kramer warnt vor rechtsextremer Vereinnahmung der Montagsproteste

Kramer warnt vor rechtsextremer Vereinnahmung der Montagsproteste

Erfurt (epd). Thüringens Verfassungsschutz Stephan Kramer hat vor einer rechtsextremen Vereinnahmung der Proteste gegen hohe Energiepreise und die Folgen des Kriegs in der Ukraine gewarnt. „Die rechtsextreme Szene versucht sich derzeit konsequent an die Spitze der an sich legitimen Proteste zu stellen“, sagte Kramer der in Berlin erscheinenden „tageszeitung“ (Mittwoch).

Am Montag fanden in Thüringen laut Landespolizeidirektion 19 angemeldete Protestveranstaltungen mit insgesamt rund 36.000 Teilnehmenden statt. Der größte Aufzug mit 9.800 Demonstrierenden bewegte sich demnach durch Gera. Dort trat als Redner den Angaben zufolge unter anderem der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke auf. Auch in anderen Bundesländern versammelten sich am Montag tausende Menschen zu Protesten.

In Thüringen hätten sich neben der AfD auch die NPD, die Splitterpartei „Der III. Weg“, die „Freien Thüringer“ oder Reichsbürger beteiligt, sagte Kramer. Der Montag habe gezeigt, welches Mobilisierungspotenzial da sei. Unter den Demonstrierenden herrsche ein sehr hohes Frustrationspotenzial, das die Rechtsextremen noch weiter anheizen würden.