Berlin (epd). Zwei Braunkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen gehen wegen der aktuellen Energiekrise nicht wie geplant zum Jahresende vom Netz. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verkündete die politische Verständigung gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sowie dem Vorstandsvorsitzenden des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, am Dienstag in Berlin, wonach die beiden RWE-Kraftwerke noch bis Ende März 2024 in Betrieb bleiben sollen. Für das Dorf Lützerath bedeute dies, dass die Braunkohleflächen, die unter der Siedlung liegen, zur Verfügung gestellt werden müssten, sagte Habeck.
Der Braunkohleausstieg im rheinischen Revier soll seinen Angaben zufolge im Gegenzug von 2038 auf das Jahr 2030 vorgezogen werden. Damit blieben 280 Millionen Tonnen Braunkohle in der Erde, deren potenzielle Verfeuerung verhindert werde. Die CO2-Bilanz werde dadurch deutlich verbessert, fügte der Minister hinzu.
Neubaur sprach sich für einen Dialog mit Klimaschutzinitiativen aus der Region aus. Die, die bislang in Nordrhein-Westfalen friedlich demonstriert hätten, seien per Brief zu Gesprächen eingeladen worden. Sie betonte, Lützerath müsse abgebaggert werden, dafür werde man acht Jahre früher aus der Kohle aussteigen. Im September hatte das Verwaltungsgericht Aachen die letzten noch anhängigen Klagen gegen die Ausweitung des Tagebaus Garzweiler II abgewiesen.