Patientenschützer kritisiert neue Corona-Regeln für Heime

Patientenschützer kritisiert neue Corona-Regeln für Heime

Dortmund (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert das seit Samstag geltende Corona-Infektionsschutzgesetz für Herbst und Winter als unzureichend. Es fehlten humane und effiziente Schutzstrategien in der Altenpflege, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Einige hundert Euro pro Monat für Hygienebeauftragte oder Schnelltests dreimal die Woche seien oft „reine Augenwischerei“. Stattdessen brauche es ein „PCR-Test-Regime“.

Dass pflegebedürftige Menschen nun außerhalb ihres Zimmers eine FFP2-Maske tragen müssten, bezeichnete Brysch als unangemessene Zwangsmaßnahme. „So ist der schon jetzt sprunghafte Anstieg der Infektionszahlen in der stationären Altenpflege nicht zu stoppen“, sagte der Patientenschützer. Er bemängelte, es fehlten „externe Taskforces, die bei einer Ketteninfektion sofort pflegerisch unterstützen“. Zudem seien Ausweichquartiere nötig, um infizierte und nicht infizierte Pflegeheimbewohner zu trennen.

Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) hatte die FFP2-Maskenpflicht in Altenheimen vor einigen Tagen kritisiert. Keiner anderen Bevölkerungsgruppe werde zugemutet, trotz vier Impfungen im eigenen Zuhause eine Maske zu tragen. Die Neuregelung durch das Infektionsschutzgesetz ignoriere die Bedürfnisse von Pflegeheimbewohnern nach sozialen Kontakten, Nähe und Berührung.