Bremen (epd). Die Deutsche Seemannsmission fordert für die Seeleute an Bord von Schiffen eine bessere Anbindung an das Internet. Das Netz sei wichtig für die Pflege von Beziehungen, stehe Seeleuten aber nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung, sagte der Vizepräsident der Deutschen Seemannsmission, der Hamburger Propst Frie Bräsen, am Donnerstagabend zur Eröffnung des Deutschen Schifffahrtstages im Bremer St.-Petri-Dom. Auf den Schiffen ins Internet zu gehen, müsse für die Seeleute möglichst kostenneutral sein.
Bräsen verwies in diesem Zusammenhang auf die isolierte und oft einsame Arbeitssituation an Bord und kritisierte, dass zu oft Landgänge verwehrt würden: „Aber es ist für die Gesundheit der Seeleute essenziell, dass sie auf ihren langen Reisen durch Landgänge ihren Arbeitsalltag unterbrechen.“
„Es geht immer auch darum, dass die Arbeit auf den Schiffen attraktiv wird und bleibt, denn ohne diese Arbeit der Seeleute ist unsere Welt nicht denkbar“, betonte Bräsen. Von den Arbeits- und Lebensverhältnissen an Bord wüssten die meisten Menschen aber wenig oder sogar gar nichts. „Extreme Wetterbedingungen, Klimawandel, lange Abwesenheiten von zu Hause, Trennung von Familien und Freunden, ständige Zeitverschiebungen, Einsamkeit, Monotonie - all das bedeutet alltäglich eine hohe psychische Belastung.“
Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier diskutiert der Deutsche Schifffahrtstag noch bis Sonntag in Bremen und Bremerhaven zentrale Zukunftsfragen der weltweiten Schifffahrt.