Fulda (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, sieht trotz der Schwierigkeiten deutliche Fortschritte beim Reformprozess. Man sei mit dem Synodalen Weg „schon wirklich weit gekommen“, sagte Bätzing am Donnerstag zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz in Fulda. So seien bereits ein halbes Dutzend anspruchsvolle Beschlüsse gefasst worden, die es jetzt umzusetzen gelte.
Unter den Bischöfen habe jedoch auch die Erkenntnis Zustimmung gefunden, dass die katholische Kirche in Deutschland Synodalität weiterhin lernen und einüben müsse. Das betreffe sowohl die persönlichen Haltungen, das Miteinander und die Dissense, die es aufzudecken, zu bearbeiten und auszuhalten gelte, ohne dass man in der Weggemeinschaft auseinanderfalle. Dabei müsse man noch so manche „Kinderkrankheiten“ überwinden.
Bei der vierten Synodalversammlung des Reformdialogs Anfang September in Frankfurt am Main war es zum Eklat gekommen, als eine Minderheit von Bischöfen mit ihren Nein-Stimmen einen Reformtext über eine progressive Sexualethik verhindert hatte. Homosexualität und Geschlechtervielfalt werden darin anerkannt. Auf dem Synodalen Weg beraten katholische Laien und Kleriker über Wege seit 2019 aus der Missbrauchskrise.
Bis Donnerstag hatten die Bischöfe der 27 katholischen Diözesen in Fulda beraten, unter anderem über die Arbeit der katholischen Seelsorge während der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im vergangenen Jahr und den geplanten turnusmäßigen Besuch der Bischofskonferenz beim Heiligen Stuhl im November. Zudem wurde ein Nachfolger für den aus dem Amt scheidenden Missbrauchsbeauftragten Stephan Ackermann gewählt. Der Aachener Bischof Helmut Dieser wird künftig einer neuen bischöflichen Fachgruppe vorsitzen, die Prävention und Aufarbeitung begleiten soll.