Gütersloh, Hamburg (epd). Der Psychiater und Buchautor Klaus Dörner ist tot. Der langjährige Ärztliche Direktor des LWL-Klinikums Gütersloh starb bereits am Sonntag im Alter von 88 Jahren, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch mitteilte. LWL-Direktor Georg Lunemann würdigte Dörner als Wegbereiter „für eine humane, soziale und gemeindeorientierte Psychiatrie“. „Er stand seit den 1980er Jahren wie kaum ein anderer für die Sozial- und Gemeindepsychiatrie in Deutschland. Davon profitieren wir bis heute.“
Dörner, geboren 1933 in Duisburg, studierte Medizin und promovierte 1960. Seinen Facharzt in Psychiatrie machte er in Hamburg: an der ersten norddeutschen psychiatrischen Tagesklinik, die er mit aufbaute und später auch leitete. Mit seinem Team begann er als einer der ersten, Angehörige in die Behandlung von Patientinnen und Patienten einzubeziehen.
1980 ging Dörner nach Ostwestfalen und übernahm die Leitung der Westfälischen Klinik für Psychiatrie in Gütersloh, wo er bis zu seinem Ruhestand 1996 arbeitete. Er besetzte zudem den Lehrstuhl für Psychiatrie an der anthroposophischen Universität Witten/Herdecke und wurde Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie. Für sein Lebenswerk erhielt er im Jahr 2014 den Wissenschaftspreis der Fachmesse ConSozial, die vom bayerischen Sozialministerium zusammen mit Wohlfahrtsverbänden veranstaltet wird.