Leipzig (epd). Der frühere Bundesminister Thomas de Maizière (CDU) hat dazu aufgerufen, Krisenzeiten als Chance zu verstehen. „Auch wenn es unsicher ist, es ist nicht das Ende, wir können losgehen“, sagte de Maizière am Dienstag in Leipzig vor dem Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag. Christlicher Glaube sei mit einem Auftrag verbunden. Dieser laute: Verantwortung übernehmen.
„Wir als Christen müssen mit Unsicherheiten umgehen und in Chancen drehen und in Kreativität verwandeln“, sagte de Maizière, der Präsident des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Nürnberg ist, der vom 7. bis 11. Juni 2023 stattfindet. Es gehe nicht darum, „das Jammertal zu beschreiten“, sondern sich zuzumuten, etwas zu tun - beispielsweise dem Nächsten zu helfen, notwendige Veränderungen anzupacken oder klassische Strukturen aufzubrechen.
„Freiheit führt zwingend zu Ungewissheit“, sagte de Maizière: „Wer Freiheit will, muss Unsicherheit wollen“. Sicherheiten und Gewissheiten seien dagegen Illusionen. „Wenn wir Freiheit ernst nehmen, dann ist Zukunft ungewiss“, betonte der CDU-Politiker. Was immer, aber besonders auch in Krisen helfe, seien Streit und Debatte.
Der 76. Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrertag tagt noch bis diesen Mittwoch unter dem Motto „Ende der Sicherheit“. An dem Treffen nehmen rund 350 Theologinnen und Theologen aus verschiedenen evangelischen Landeskirchen Deutschlands teil.