Berlin (epd). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor dem Hintergrund der Energiekrise seine Forderung nach einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke bekräftigt. „Wir dürfen den Kohleausstieg nicht vorziehen und wir müssen die Atomkraftwerke länger laufen lassen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Alle verfügbaren Kapazitäten müssten genutzt werden, sagte Kretschmer: „Die Kernkraft gehört dazu.“
Nötig sei ferner ein Preisdeckel für Strom und Gas. Ziel müsse auch sein, nach dem Ende des Angriffskriegs auf die Ukraine wieder Gas aus Russland zu beziehen. Die Situation sei „für viele Menschen existenzgefährdend, wenn die Rente oder das Einkommen so klein ist, dass die Kosten nicht mehr gestemmt werden können“, warnte der sächsische Ministerpräsident. Daraus entstehe Hoffnungslosigkeit und Wut.
Kretschmer kritisierte das 65 Milliarden Euro umfassende Entlastungspaket. Die Bundesregierung beschränke sich bisher auf „kurzfristige Symptombekämpfung für Milliarden Euro“. Es gehe längst nicht mehr darum, auf Wohlstand zu verzichten, sondern für viele gehe es um die Existenz, sagte er unter Hinweis auf Schließungen von Betrieben und die Verlagerung von Produktion ins Ausland.