Berlin (epd). Der Künstler Gunter Demnig, Initiator der Stolperstein-Initiative zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus, fordert laut „Spiegel“ das Auswärtige Amt zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit mehrerer Diplomaten auf. Dabei geht es dem Bericht zufolge um Fälle, bei denen Stolpersteine vor dem ehemaligen Amtssitz in Berlin verlegt wurden. Bei den so Geehrten sei aber der Verdacht aufgekommen, dass es sich um mutmaßliche Nazihelfer handelte.
„Das Außenministerium ist in der Pflicht, die Fälle zu untersuchen“, sagte Demnig dem Nachrichtenmagazin, „es ist peinlich, dass das noch nicht passiert ist.“ Als die drei Steine vor einem Jahr verlegt wurden, habe man sich auf die Angaben des Amtes verlassen, wird Demnig zitiert. „Wenn sich der Verdacht erhärtet, reißen wir sie wieder heraus.“
Das Auswärtige Amt betonte dem „Spiegel“ zufolge, die Verlegung der Stolpersteine habe eine Gruppe von Mitarbeitern ehrenamtlich und ohne Weisung des Ministeriums organisiert.