Hamburg (epd). Drei Ersatzkassen haben ihren Vertrag mit dem Hamburger Gesundheitskiosk Billstedt/Horn zum Jahresende gekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung von Barmer, DAK-Gesundheit und Techniker Krankenkasse (TK) heißt es, sie wollten keine Doppelstrukturen finanzieren, schon gar nicht in der derzeit prekären Finanzsituation. Nach dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegenden Informationen befürchten Mitarbeitende des Gesundheitskiosks jetzt den Wegfall von Arbeitsplätzen.
Laut den Ersatzkassen doppeln sich die Angebote des Gesundheitskiosks mit denen von Gesundheitsämtern, einzelnen Krankenkassen, Pflegestützpunkten oder den Lokalen Vernetzungsstellen Prävention. In den Beratungen des Gesundheitskiosks würden zudem Themen angeschnitten, die zwar die Gesundheit beträfen, aber nicht Aufgabe der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) seien. Diese Beratungsleistungen würden aktuell im Gesundheitskiosk aus Mitteln der GKV finanziert, obwohl es Leistungen der öffentlichen Daseinsversorge seien, hieß es.
Der Gesundheitskiosk Billstedt/Horn benötigt laut den Ersatzkassen rund eine Million Euro pro Jahr für Personal und Betriebskosten. „Die Beratungsleistungen des Kiosks stehen in keinem Verhältnis zu der hohen finanziellen Aufwendung der Krankenkassen“, heißt es. „Angesichts der sehr prekären Finanzentwicklung der GKV ab dem kommenden Jahr sind derart teure und mitunter redundante Leistungsangebote nicht realisierbar“, so die Ersatzkassen.