New York, Genf (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Staaten der Vereinten Nationen zum entschlossenen Kampf gegen den weltweiten Hunger aufgerufen. Alle Länder hätten ein gemeinsames Interesse daran, die globale Lebensmittelkrise zu überwinden, sagte Scholz am Dienstag in New York.
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine habe den Hunger in weiten Teilen der Welt verschärft, betonte Scholz bei einem internationalen Ernährungsgipfel am Rande der UN-Vollversammlung. Deutschland habe während seiner Präsidentschaft der sieben reichen Industrienationen (G7) die Ernährungskrise ganz oben auf die internationale Agenda gesetzt. Neben Lebensmitteln müssten auch Saatgut und Düngemittel in den globalen Süden geschafft werden.
Als Reaktion auf die wachsende globale Hungerkrise richteten die USA, die Europäische Union, die Afrikanische Union und Spanien den Gipfel für globale Ernährungssicherheit aus. Zu den weiteren Gastgerbern gehörten Deutschland, Kolumbien, Nigeria und Indonesien.
Der Krieg in der Kornkammer Ukraine hat laut den UN die Lebensmittelteuerung und -knappheit erheblich verschärft. Bereits im Jahr 2021, also vor Russlands Angriff, hungerten laut den UN 828 Millionen Menschen. Das seien schon 150 Millionen mehr gewesen als 2019. Gründe für den Anstieg waren unter anderem die Folgen der Klimakrise und die Auswirkungen der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie.