Berlin (epd). Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) fordert mehr Investitionen in Teilhabe und Bildung von Kindern und Jugendlichen. Zum Weltkindertag am Dienstag sagte Präsident Michael Groß, die Bundespolitik müsse einen grundlegenden Kurswechsel vollziehen: „Der sichere Zugang zu Bildungs- und Teilhabeangeboten muss gewährleistet sein, und zwar für alle Kinder.“ Die Belastungen vor allem von besonders gefährdeten Kindern und ihren Familien seien zusätzlich zur Corona-Pandemie durch Krieg und Inflation noch verstärkt worden.
„Wir sind dabei, die Zukunft dieser Generationen zu verspielen, und nehmen in Kauf, dass sich Bildungs- und Chancengräben weiter vertiefen“, sagte der Präsident. Jedes fünfte Kind sei von Armut bedroht, durch die Pandemie habe sich die Gesamtsituation weiter verschärft. „Fast drei Millionen Kinder leben hierzulande in Armut. Schulen sind marode, wichtige Förder-, Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote werden gestrichen.“
Ein besonderer Blick bei der Prävention müsse auf arme Kinder, Jungen und Mädchen mit Behinderungen und anderen chronischen Krankheiten sowie auf geflüchtete Kinder und Jugendliche und ihre Familien gelegt werden. Gute Politik sei daran zu erkennen, „dass sie die Zukunft im Blick hat. Der Fokus muss darauf gerichtet sein, Kindern eine gerechte, friedliche, gesunde und nachhaltige Welt zu schaffen“, sagte Groß.