Würzburg (epd). Kitas spielen bei der Ausbreitung der Corona-Pandemie nach Daten einer neuen Studie der Würzburger Uni-Kinderklinik faktisch keine Rolle. Zwischen Mai und Juli 2021 seien bei mehr als 450 Kindergartenkindern zwischen zwei und sechs Jahren sowie 139 Erzieherinnen und Erziehern zweimal wöchentlich Corona-Tests gemacht worden - und nur ein einziger dieser Test war positiv, wie die Klinik am Freitag mitteilte. Dies habe das Forscherteam der zweiten sogenannten WüKiTaCoV-Studie überrascht.
Der Testzeitraum lag zwar vor Auftauchen der hochansteckenden Omikron-Variante. Doch weil diese Virusvariante nur selten zu schweren Verläufen führe, seien Dauertestungen in Kitas in Phasen niedriger Fallzahlen zu aufwendig, hieß es. Sollte die Inzidenz wieder steigen oder eine gefährlichere Variante auftreten, stehe das Testen als Instrument zur Verfügung, um rechtzeitig Fälle zu entdecken.
Bei der zweiten Würzburger Kita-Corona-Studie hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen Spuck-PCR-Tests, Antigen-Schnelltests für die Nase oder einer Kombination aus beidem. Insgesamt werteten die Forschenden rund 6.800 Spucktests und mehr als 3.900 Nasenabstriche aus. Nur ein PCR-Test eines Kindes sei in den drei Monaten positiv gewesen - und kein einziger Schnelltest. Die Tests der Kita-Mitarbeitenden waren durchweg negativ.
Weil die Studienmacher auch Antikörpertests mit den Probanden gemacht haben, können sie sich sicher sein, dass keine Corona-Infektion im Studienzeitraum übersehen wurde: Fünf Kinder hatten in der ersten Studienwoche bereits Antikörper, am Ende waren es sechs.