Köln (epd). Der Flüchtlingsrat NRW fordert eine angemessene Unterbringung von Flüchtlingen in den Kommunen. In einem Interview mit dem WDR5-„Morgenecho“ sagte die Geschäftsführerin Birgit Naujoks am Mittwoch, sie wolle „keine Zelte, keine Turnhallen“. Naujoks räumte aber ein, dass die eigentlich erstrebenswerte Unterbringung von Flüchtlingen in eigenem Wohnraum angesichts des seit Jahren herrschenden Mangels an bezahlbarem Wohnraum kaum umsetzbar sei.
In Gemeinschaftsunterkünften müsse ein Mindestmaß an Privatsphäre, hygienischen Bedingungen und Anbindung an Infrastruktur möglich sein, forderte sie. Die Konzepte für eine menschenwürdige Unterbringung von Asylsuchenden und Kriegsflüchtlingen, die hierzulande bereits nach dem Jahr 2015 entwickelt, dann aber aufgrund sinkender Zahlen teilweise wieder aufgegeben worden seien, sollten nun wieder hervorgeholt werden.
Die Flüchtlingsexpertin sprach sich auch für ein Ende von Wohnsitzauflagen aus. Die Betroffenen müssten freier sein, wo sie sich um Unterkunft bemühen und selber auf dem Wohnungsmarkt aktiv werden dürften, sagte Naujoks. Zudem verlangte sie, die seit Jahren mit Personalengpässen arbeitenden Ausländerbehörden besser mit Mitarbeitern auszustatten.