Schweizer Pfarrer für Initiative gegen Massentierhaltung

Schweizer Pfarrer für Initiative gegen Massentierhaltung

Zürich (epd). Der Schweizer Pfarrer Christoph Ammann unterstützt die Initiative seines Landes gegen die Massentierhaltung. „Es gibt keine Würde für Tiere in der Massentierhaltung“, sagte der Präsident des Arbeitskreises Kirche und Tiere (AKUT) dem reformierten Nachrichtenportal „ref.ch“ (Montag). Die Schweizer stimmen am 25. September über eine Initiative gegen die Massentierhaltung ab. Bundesrat und Parlament finden, dass das geltende Recht Nutztiere ausreichend schützt. Sie fordern auf, die Vorlage abzulehnen.

Die Schweizer Verfassung und das Tierschutzgesetz forderten, „dass wir die Würde der Tiere respektieren“, sagte Ammann: „Genau dieser Forderung kommt die Initiative nach.“ Auch der Kirche dürften Tiere nicht egal sein. Von Ihnen forderte Ammann mehr Engagement im Einsatz für den Tierschutz. Der Kirche fehle in diesem Bereich die Sensibilität. „Kirchenverantwortliche schreien Alarm, wenn Menschen ausgebeutet werden, aber bei den Tieren scheint es egal zu sein.“

Ammann zufolge sprechen viele ethische Gründe für eine pflanzliche Ernährung und Lebensweise: „Wir sollten alle viel, viel weniger Fleisch essen, denn mit der Fleischproduktion geht viel Leid einher, und sie verbraucht sehr viele Ressourcen.“

Es wäre jedoch eine extreme Position zu sagen, dass man Tierhaltung grundsätzlich verbieten soll, räumte der evangelische Theologe ein. Es gebe durchaus Formen, bei denen die Halterinnen eine persönliche Beziehung zu den Tieren haben und bei denen die Tiere art- und bedürfnisgerecht leben können. Ammann: „Bei der Massentierhaltung ist das aber nicht der Fall.“

Der Schweizer Arbeitskreis Kirche und Tiere (AKUT) ist nach eigenen Angaben ein gemeinnütziger Verein, parteipolitisch neutral und konfessionsübergreifend. In Deutschland gibt es seit 1988 die Aktion Kirche und Tiere (AKUT), ein Netzwerk unterschiedlicher Initiativen innerhalb und außerhalb der Kirchen, die gemeinsam für den Tierschutz eintreten und diesen fördern.