Köln (epd). Mit der Zukunft des Kirchenbaus befassen sich rund 500 Fachleute aus Architektur, Theologie, bildender Kunst und Kirchen noch bis Sonntag beim Evangelischen Kirchbautag in Köln. Unter dem Motto „Mut baut Zukunft“ gehe es bei Vorträgen, Stadterkundungen, Exkursionen und in Workshops um eine Kirche, „die daran wächst, dass sie kleiner wird“, sagte der Präsident des Kirchbautages, Andreas Barner, am Freitag in Köln. Es sei eine offene Frage der Zukunft, wo noch neu gebaut werden könne. Beim Kirchbautag gehe es aber auch um Kirchenräume, die als solche nicht mehr gebraucht würden: „Wir sprechen auch über die Umwidmung von Kirchen und neue Ideen.“ Dazu zählten etwa die Übernachtungskirchen für Pilger in Mitteldeutschland. Auch Bibliotheken würden in Kirchen eingerichtet.
Köln sei als Ort für den Kirchbautag ausgesucht worden, weil dort viele „ganz konkrete Projekte“ zu besichtigen seien, hieß es. In dieser Region kristallisierten sich Ideen, Räume für die Zukunft zu gestalten, sagte Gudrun Gotthardt, Landeskirchenbaudirektorin der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland. „Hier blickt man optimistisch nach vorn, verabschiedet sich konstruktiv von Liebgewonnenem und ist offen für Innovationen, solange man noch handlungsfähig ist.“ Vorgestellt wurden etwa die Erlöserkirche in Köln-Weidenpesch, das aktuellste Neubauprojekt eines Gotteshauses im Rheinland, oder das Kölner Antoniter-Quartier, das neben Gemeinderäumen auch Wohnungen und Geschäftsräume beherbergt.
Der 1949 gegründete Evangelische Kirchbautag findet bei wechselnden Gastgeberkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt, zuletzt 2014 in München und 2019 in Erfurt. Leitendes Gremium ist das Präsidium, das durch den Rat der EKD berufen wird, derzeitiger Präsident ist EKD-Ratsmitglied Andreas Barner.