Welternährungsprogramm warnt vor Kürzungen bei Entwicklungshilfe

Welternährungsprogramm warnt vor Kürzungen bei Entwicklungshilfe

Berlin (epd). Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat vor finanziellen Abstrichen bei der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe gewarnt. Angesichts der Hungerkrise wären Kürzungen im Bundeshaushalt ein „fatales Signal an Millionen hungerleidende Menschen und der deutschen Führungsrolle in diesem Bereich nicht angemessen“, erklärte der Leiter des WFP in Deutschland, Martin Frick, am Montag in Berlin.

Der Haushaltsentwurf für 2023 sehe teils „drastische Einschnitte“ bei der Krisenbewältigung, wichtigen Sonderinitiativen des Entwicklungsministeriums sowie der humanitären Hilfe im Auswärtigen Amt vor, warnte das Welternährungsprogramm. Mit diesen Geldern werde die Arbeit vieler humanitärer und entwicklungspolitischer Organisationen finanziert. „Weniger Geld für eine abstrakt wirkende Budgetposition kann konkret heißen, dass Menschen weniger oder gar nichts mehr auf dem Teller haben“, sagte Frick.

Weltweit ist nach Angaben des WFP die Zahl der akut hungernden Menschen auf 345 Millionen gestiegen. Dafür sind neben dem Klimawandel auch zahlreiche Konflikte, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krieg verantwortlich.

Der Haushaltsentwurf der Regierung für das kommende Jahr sieht im Topf für das Entwicklungsministerium 1,27 Milliarden Euro weniger vor, als in diesem Jahr zur Verfügung steht. Insgesamt umfasst der Ministeriumsetat nach dem Regierungsentwurf 11,08 Milliarden Euro. Am Mittwoch berät der Bundestag den Haushalt in erster Lesung. Entwicklungspolitiker verschiedener Parteien hatten vergangenen Woche einen Appell gegen die geplanten Kürzungen gestartet.