Frankfurt a.M. (epd). Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), hat die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine als „Blaupause“ bezeichnet. „Wir haben in Deutschland gesehen, wie gut es funktioniert, wenn wir auf schnelle Klarheit beim Aufenthalt und auf Integration von Anfang an setzen“, sagte Alabali-Radovan der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag, online Donnerstag). „Das sollten wir auch künftig tun.“
Sie lobte die Entscheidung der EU vom März, die sogenannte Massenzustrom-Richtlinie zu aktivieren. „Erstmalig gab es Einigkeit in der Migrationsfrage“, sagte die Integrationsbeauftragte. Für die syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge „hätten wir diese Richtlinie auch 2015 gut gebrauchen können. Aber ehrlich gesagt, zu dem Zeitpunkt hielt ich es nicht für möglich, dass die Europäische Union sich in so einem Thema einig werden könnte.“
Alabali-Radovan warb für neue Ansätze in der Migrationspolitik. „Jetzt haben wir dafür endlich das Chancen-Aufenthaltsrecht auf den Weg gebracht. Damit erhalten mehr als 135.000 Menschen, die über fünf Jahre in unsäglichen Kettenduldungen stecken, die Chance auf einen sicheren Aufenthaltstitel.“