Karlsruhe (epd). Papst Franziskus hat die Kirchen zu mehr Einheit aufgefordert. „Die Versöhnung unter den Christen ist die Grundvoraussetzung für die glaubwürdige Mission der Kirche“, erklärte er in einer am Donnerstag in Karlsruhe auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) von Kurienkardinal Kurt Koch überbrachten Grußbotschaft. Koch ist Präsident des päpstlichen Einheitsrates und damit im Vatikan für die Ökumene zuständig.
Die Einheit unter den Kirchen sei auch notwendig für die Versöhnung in anderen Bereichen, fügte Franziskus in seiner Grußbotschaft hinzu. Er erinnerte daran, dass die katholische Kirche seit der 3. ÖRK-Vollversammlung 1961 in Neu-Delhi „delegierte Beobachter“ zu den Versammlungen des Weltkirchenrates entsandt hat.
Mit Appellen für Frieden und Versöhnung hatte der Weltkirchenrat seine 11. Vollversammlung am Mittwoch in Karlsruhe eröffnet. Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte des Weltkirchenrates tagt dessen höchstes Gremium in Deutschland. Der Ökumene-Gipfel berät bis zum 8. September in Karlsruhe. Daran nehmen rund 4.000 Gäste aus aller Welt teil.
Der ÖRK ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen, die weltweit über 580 Millionen Christen vertreten. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied im ÖRK, arbeitet jedoch bei einzelnen Programmen mit.