Hamburg, Berlin (epd). In Deutschland sollen 1.000 Gesundheitskioske entstehen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stellte am Mittwoch beim Besuch des Gesundheitskiosks Hamburg-Billstedt eine entsprechende Gesetzesinitiative vor. Die niedrigschwelligen Beratungsangebote zu gesundheitlichen Themen sollen nach Angaben des Ministeriums bundesweit in sozial benachteiligten Regionen aufgebaut werden.
Weder Geldbeutel noch Wohnort dürften über die ärztliche Behandlung von Patientinnen und Patienten entscheiden, sagte Lauterbach. Auch in strukturell schwachen Gebieten sollten alle Menschen die Möglichkeit haben, schnell und kompetent in Gesundheitsfragen beraten zu werden und unbürokratisch Hilfe zu erhalten. „Gesundheitskioske können dabei einen entscheidenden Unterschied machen“, sagte der Minister.
Gesundheitskioske sollen medizinische Behandlungen vermitteln, Behandlungen koordinieren und Menschen an die Themen Prävention und Gesundheitsförderung heranführen. Ferner bieten sie einfache medizinische Routinebehandlungen wie Blutdruckmessung oder Verbandswechsel an.
Initiieren sollen die Anlaufstellen den Angaben zufolge die Kommunen. Die Finanzierung übernehmen weitgehend die Krankenversicherungen, die Kommunen beteiligen sich. Der erste Gesundheitskiosk in Deutschland entstand 2017 für die Hamburger Stadtteile Billstedt und Horn.